Da ein MRT als diagnostisches Verfahren auf einem starken Magnetfeld beruht, stellen sich viele Patienten die Fragen: „Kann ich mit einem Tattoo eine MRT durchführen lassen? Sind Schäden für meinen Körper oder das Tattoo zu erwarten? Und wie wirkt sich meine Tätowierung auf das Untersuchungsergebnis aus?“ Diese Fragen beantworten wir in diesem Blog-Artikel.
Grundsätzlich kann eine Magnetresonanztomographie bei Personen, die tätowiert sind, problemlos erfolgen. Allerdings sollten vor der Untersuchung zur Sicherheit einige Aspekte mit der Anmeldung in der Radiologischen Privatpraxis von Dr. Catarina Jung besprochen werden.
Sollte bei Ihnen eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden müssen, so brauchen Sie keine Sorgen haben, dass diese Optik und Beschaffenheit Ihrer Tätowierung beeinflusst: Eine Magnetresonanztomographie ist für Ihr Tattoo nicht schädlich. Es sind keine Folgen oder negative Auswirkungen zu befürchten.
Achtung ist jedoch bei neu gestochenen Tätowierungen geboten. Während der ersten sechs Wochen nach dem „Stichtag“ sollte – falls möglich – auf eine MRT-Untersuchung verzichtet werden. Beim Tätowieren werden oberflächliche Zellen der Haut sowie Zell-zu-Zell-Kontakt vorübergehend geschädigt bzw. beeinträchtigt. Daher können frisch gestochene Farben durch das Magnetfeld möglicherweise verlaufen.
Theoretisch kann es durch die Ausrichtung magnetischer Inhaltsstoffe der Tätowierungen im Rahmen der MRT-Untersuchung zu oberflächlichen Verbrennungen ersten Grades der Haut kommen. Dies ist jedoch äußert selten.
Damit es nicht soweit kommt, geben wir dem Patienten während der Untersuchung einen Druckknopf in die Hand. Diesen kann er jederzeit betätigen, falls er eine Erwärmung spürt. Die Untersuchung wird dadurch abgebrochen. Eine Verbrennung entwickelt sich in der Regel nicht sofort, sondern der Patient kann sie spüren. Auf diese Weise kann er im Fall des Falles rechtzeitig reagieren.
In einer Studie, die von Nikolaus Weiskopf (jetzt Direktor am Max-Plank-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig) und seiner Londoner Kollegin Martina Callaghan durchgeführt wurde, stand die Frage im Fokus, ob Tattoos im MRT gefährlich sind. Die Studie war über mehrere Jahre angelegt, das Ergebnis wurde Anfang 2019 im New England Journal of Medicine publiziert.
An der Untersuchung nahmen 330 Personen teil, die insgesamt 932 Tattoos hatten. Von der Studie ausgeschlossen waren Patienten, deren einzelne Tätowierungen länger als 20 cm und bei denen mehr als fünf Prozent der Körperoberfläche mit den Bildern bedeckt waren. Weiterhin durften Probanden, die Tätowierungen an Kopf, Hals und/oder Genitalien hatten, nicht an der Studie teilnehmen. Dies schränkt die Aussagekraft der Untersuchung natürlich ein, doch die Wissenschaftler wollten auf Nummer sicher gehen.
Bevor die Patienten in die MRT-Röhre geschoben wurden, hielt das Forschungsteam fest, wie groß die einzelnen Tattoos genau waren, wo sie sich befangen, welche Farben verwendet wurden und aus welchem Land das Körperkunstwerk stammte. Die Patienten wurden anschließend mit leistungsstarken MRT-Geräten von drei Tesla untersucht. Dies ist eine Leistungsstärke, die in vielen Kliniken eingesetzt wird (zum Vergleich: das Gerät in unserer MRT-Praxis in Frankfurt arbeitet mit einem 1,5 Tesla-Hochfeldsystem).
Das Ergebnis: Nur zwei der 330 Probanden mit Tattoos zeigten Nebenwirkungen. Einer berichtete von einem leichten Kribbeln, der andere bemerkte eine Erwärmung und ein Spannungsgefühl, woraufhin die Untersuchung abgebrochen wurde. Der Patient erholt sich innerhalb eines Tages ohne Zeichen einer Verbrennung.
Das Forschungsteam erklärt sich diesen Effekt durch das Hochfrequenzfeld, das bei der MRT verwendet wird, um die Bilder zu erzeugen. Üblicherweise hat dies eine Frequenz von ein paar hundert Megahertz. Damit erreicht man Resonanzlängen von leitenden Strukturen, die ungefähr auch der Länge eines Tattoos entsprechen. Hier kann das Tattoo viel von der Energie dieses Hochfrequenzfeldes aufnehmen, die sich normalerweise weiträumiger verteilen würde.
Dennoch hat der Großteil der tätowierten Probanden keinerlei Nebenwirkungen im MRT verspürt. Die unerwünschten Begleiterscheinungen, die zwei Personen betrafen, sind als Einzelfälle zu werten.
Fazit: Ein MRT kann in den meisten Fällen auch bei Personen mit Tattoos ohne Nebenwirkungen und Einschränkungen durchgeführt werden. Sprechen Sie jedoch bitte vor der Untersuchung mit uns über Ihre Tätowierung.
Wir gelten als Spezialpraxis für Radiologie in Frankfurt und bieten modernste Technik an. Das MRT-Gerät, das wir zur Untersuchung nutzen, hat einen Röhrendurchmesser von 70 cm. Somit ist viel weiter als übliche Geräte. Mit einer MoodLight-Beleuchtung und individueller Wunschmusik wird für eine angenehme Atmosphäre während der Untersuchung gesorgt.